Schulter-Anatomie-Kurs Tübingen 2016

Auf Einladung von Herrn Professor Kasten konnten wir am 7. Schulter-Anatomie-Kurs im schönen Tübingen teilnehmen. Bereits am Vorabend bestand die Möglichkeit sich mit den Kursteilnehmern und den Dozenten bei einem gemeinsamen Abendessen bekannt zu machen. Das gemütliche Mal im Lokal "die Kelter" bot einen Blick in die lokale kulinarische Welt des Schwabenlands und somit die perfekten Voraussetzungen für ein ausgelassenes Miteinander.

Der Kurs fand am ersten April im hochmodernen anatomischen Institut des Universitätsklinikums Tübingen statt. Dieses müsste vielen Medizinstudenten aus den Live OPs von Sectio Chirurgica, das dort ins Leben gerufen wurde, bekannt vorkommen. Los ging es mit einer anatomischen Demonstration der Schulteranatomie durch Professor Hirth, welche hoch technologisch live in den Kongressraum übertragen wurde. Dieser schönen Darstellung folgte dann ein Update über die Schulterendoprothetik von PD Dr. Kääb und einer Zusammenfassung über die Ergebnisse der anatomischen Schulterendoprothese von Professor Kasten. Nach diesen, in das Thema einführenden Vorträgen, waren wir nun bereit uns anhand der verschiedenen Indikationen mit den unterschiedlichen Modellen von Schulterendoprothesen zu beschäftigen. Zuerst erörterten wir die Versorgungsmöglichkeiten von proximalen Humerusfrakturen. Dr. Reuther erläuterte hier die Entscheidungsfindung zwischen einer Fraktur- oder einer inversen Endoprothese. Nach einer Kaffeepause drehte sich nun alles um die Versorgung der Omarthrose, wobei Professor Kasten die Implantation der Affinis Short in einer live Operation am Kadaver demonstrierte. Zu guter Letzt ging es dann um die Defektarthropathie anhand welcher uns PD Dr. Kääb die inverse Schulterendoprothese näherbrachte. PD Dr. Leichtle ging zum Abschluss des theoretischen Teils mit seinem Vortrag zum Management infizierter Schulterprothesen auf eine der schwerwiegendsten Komplikationen genauer ein.

Gestärkt durch das Mittagessen begann nun der zweite Teil des Tages im Präparationssaal des anatomischen Institutes. Hier konnten wir an drei verschiedenen Stationen die Operationstechniken unterschiedlicher Endoprothesen erproben. Dabei gab es jeweils eine Station zur konvertierbaren Affinis Prothese, eine zur Affinis short sowie Affinis invers, und eine zur Mathys Frakturprothese. Die Schultern standen uns im Nachhinein noch zur weiteren Präparation und Darstellung wichtiger anatomischer Strukturen zur Verfügung. Besonders bei Letzterem konnten wir auch praktisch tätig werden. Der Kurs endete mit einer Besprechung verschiedener Fallbeispiele, welche von Dr. Reuther vorgestellt wurden. Alles in allem war es eine sehr schöne und lehrreiche Zeit, die wir in Tübingen verbracht haben und wir sind der Leitung um Professor Kasten sehr dankbar, dass es uns ermöglicht wurde an diesem Kurs teilzunehmen.


Arad Alikhah & Jonas Schmalzl
Berlin, Würzburg

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