
Kölner Traumameeting 2020
Vom 25.-28. Februar 2020 fand im anatomischen Institut der Universität Köln das „Kölner Traumameeting 2020“ unter der Wissenschaftlichen Leitung von Prof. Lars Peter Müller und Dr. Kilian Wegmann statt. Auch die Studenten der DVSE waren herzlichen eingeladen am Theorieteil teilzunehmen.
1. Tag

Nach der Begrüßung aller Teilnehmer durch Prof. Müller und einer kurzen Einführung in die Herstellung der vorfrakturierten Präparate durch Dr. Wegmann startete das Programm mit dem Themenkomplex Knie/Tibiakopf. Vorerst referierte Prof. Hildebrand über mögliche chirurgische Zugänge bei Tibiakopffrakturen, woraufhin Prof. Raschke die Versorgungstrategie bei Tibiakopfluxationsfrakturen erläuterte und Prof. Lehmann auf die Bedeutung des Fixateur externe einging.
Anschließend folgten Vorträge von Prof. Ruchholtz zu Tibiakopffrakturen im Alter und von Prof. Boullion zu Revisionsoperationen nach Tibiakopffrakturen. Abschließend wurden verschiedene Fälle zusammen mit allen Teilnehmern diskutiert. Nach der Mittagspause folgten die Master-Table; hier versorgten die Dozenten die vorfrakturierten, unfixierten Präparate, welche live in den Hörsaal für alle Teilnehmer übertragen wurde. Hierbei war es sogar möglich den Operateuren durch den zugeschalteten Moderator Fragen zu der jeweiligen Technik oder Indikation zu stellen.
Danach durften wir dann selbst an den Humanpräparaten Hand anlegen und die zuvor gelernten Zugangswege ausprobieren. Dank der anwesenden Industriepartner, konnten verschiedenste Implantate und Versorgungsmöglichkeiten angewendet werden. Auch wir Studenten durften selbst Teilschritte am Präparat durchführen.
2. Tag

Der zweite Tag zum Thema Sprunggelenk/Fuß startete dann erneut mit Vorträgen. Hier machte Prof. Mittlmeier zum Thema Zugangsplanung bei Pilonfrakturen den Anfang. Hiernach referierte Dr. Gabel zu posterioren Zugängen bei OSG-Frakturen und Prof. Burger zu Syndesmosenverletzungen. Nach einer kurzen Pause folgten die Vorträge über Revisionsoperationen bei Sprunggelenksfrakturen durch Prof. Schildhauer, den Sinus tarsi-Zugang und die Versorgung der Kalkaneusfraktur durch Prof. Polzer sowie ein Workshop durch Bioventus. Bei letzterem wurde kurz die Funktionsweise des EXOGEN® bei der Behandlung von Pseudarthrosen erläutert. Nach einer kurzen Stärkung begaben sich die Dozenten an die Master-Table um die Versorgung der vorfrakturierten Präparate zu demonstrieren. Anschließend waren die Teilnehmer wieder selbst gefordert und erprobten Zugangswege sowie verschiedene Implantate.
3. Tag
Das Vortragsprogramm startete am Donnerstagmorgen geprägt von Themen rund um Verletzungen des proximalen Humerus. Dr. Jäger begann die Session mit einem Vortrag zu Luxationsfrakturen am Humeruskopf. Anschließend folgten Beiträge von Prof. Lehmann zu Entscheidungsfindungen bezüglich der Verwendung von interner Fixation oder Prothesen, von Prof. Jäger zur möglichen Indikationserweiterung durch Augmentierung und von Prof. Brunner zur rekonstruktiven oder prothetischen Versorgung von Frakturen. Prof. Simon Labert aus London beendete den Theorieblock mit einem sehr leb- und bildhaften Vortrag zu periprothetischen Humerusfrakturen. Nach der Mittagspause ging es erneut an den praktischen Teil. An den Master-Tables wurde von den Dozenten an den vorfrakturierten Präparaten zwei Versorgungen von proximalen Humerusfrakturen demonstriert, ehe wir dann selbst Hand anlegen konnten und ein weiteres Mal die zuvor gelernten Zugangswege ausprobieren konnten.
Den Abschluss des Tages bildete dann ein gemeinsamer Gesellschaftsabend mit allen Teilnehmern und Dozenten.
4. Tag
Der Freitag stand ganz im Namen des Ellenbogens.
Auch dieser Kurstag startete mit Vorträgen, beginnend mit Prof. Stöckle zu dem Thema Radiuskopffrakturen, gefolgt von einem Vortrag von PD Dr. Burkhardt zu ligamentären Versorgungsmöglichkeiten und Prof. Lambert über distale Humerusfrakturen. Den Abschluss des theoretischen Teils bildete der Vortrag von Prof. Müller über die Versorgung und Revisionsoperationen am Ellenbogen.
Nach der Diskussion einiger Fälle, welche die Teilnehmer mitbrachten, und einer kurzen Mittagspause, ging es wieder in den Präpariersaal, wo die Dozenten an den vorfrakturieren Präparaten erneut Versorgungstechniken demonstrierten und die Teilnehmer im Anschluss noch einmal selbst Hand anlegen konnten.

Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei den Veranstaltern, Prof. Lars P. Müller, Dr. Kilian Wegmann und Dr. Tim Leschinger für die Einladung zu diesem tollen Kurs bedanken. Die sehr interessanten Vorträge der namenhaften Dozenten und auch die Einbeziehung von uns Studenten in den praktischen Teil war sehr lehrreich und hat uns sehr großen Spaß gemacht.
Christian Lorenz | Würzburg
