Frakturversorgung distaler Radius

Vom 16. bis 17.01.2020 fand zum ersten Mal der Kurs "Frakturversorgung distaler Radius" am "Center for Teaching and Training" des Unversitatsklinikum Aachen statt. Organisiert wurde der Kurs vom Bildungsinstitut für Kompetenz in der Medizin (BIKMED). Die wissenschaftliche Leitung des Kurses übernahmen Prof. Lars-Peter Müller (Köln), Prof. Frank Hildebrand (Aachen) udn Prof. Joachim Windolf (Düsseldorf).

Tag 1 (Grundlagen und Präparationen):

Teilnehmer beim Hands-on Workshop

Nach Begrüßung durch die Dozenten, gab zuerst Prof. Andreas Prescher einen Überblick über die relevanten anatomischen Strukturen im Bereich des distalen Radius. Danach folgten anschauliche Vorträge zu den Themen Bildgebung, Frakturklassifikationen, Zugangswegen und konservativen Therapiemöglichkeiten. Nach der Mittagspause wurden die vormittags gelehrten Zugangswege am Präparat praktisch umgesetzt. Hier konnten die Teilnehmer in Kleingruppen, zusammen mit einem der Instruktoren, die verschiedenen Zugangswege erarbeiten. Dabei bestand genügend Zeit, so dass jeder Teilnehmer ausgiebig praktisch arbeiten konnte und offene Fragen geklärt werden konnten.

Tag 2 (Fall-orientiertes Lernen):

Adrian Deichsel mit Prof. Müller (Köln) und PD Thelen (Düsseldorf)

Der zweite Tag war vollständig darauf ausgelegt, dass Wissen des ersten Tages praktisch anzuwenden. Hierzu wurden die Teilnehmer in Gruppen à vier Personen aufgeteilt, von denen jede einen eigenen Instruktor erhielt. Danach bekam jede Gruppe einen Fall, welcher einem speziell vorfrakturierten Präparat entsprach, zugewiesen. An Hand der von dem Präparat angefertigten Röntgen- und CT-Bildgebung konnte nun der Frakturtyp bestimmt werden und im Anschluss das operative Vorgehen geplant werden. Diese Planung wurde anschließend im Plenum besprochen, wo direkte Tipps und Feedback gegeben werden konnte.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit der Umsetzung der geplanten Operation am Präparat. Hier wurden wir von den zahlreichen anwesenden Firmen unterstützt, die freundlicherweise ihr passendes Instrumentarium und Osteosynthesematerial zur Verfügung stellten und bei Bedarf auch gerne erklärten. Des Weiteren hatten wir einen mobilen C-Bogen zur Verfügung, so dass intraoperative Bildgebung möglich war. So konnten wir die, am Vortag trainierten, Zugänge und Osteosyntheseverfahren direkt praktisch umsetzen. Die Instruktoren gaben dabei wertvolle Tipps, so dass wir am Ende des Kurses ein passables Ergebnis vorweisen konnten, welches zum Ende wieder in der Gruppe diskutiert werden konnte.

Insgesamt waren es zwei sehr interessante Tage. Das Fall-orientierte Kurskonzept war sehr gut durchdacht und hat zu einem enormen Wissens- und Fähigkeitszuwachs in kurzer Zeit geführt.

Das junge Forum der DVSE bedankt sich herzlich bei der wissenschaftlichen Leitung und allen Dozenten für die Möglichkeit der Teilnahme an diesem hochwertigen Kurs.

 

Adrian Deichsel
Münster

 

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