Jahreskongress der DVSE in St. Gallen

Erstmalig fand der Jahreskongress der deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE) e.V. außerhalb Deutschlands statt, denn es wurde von den Kongresspräsidenten Prof. Dr. Bernhard Jost und Prof. Dr. Matthias Zumstein ins schöne St. Gallen in der Schweiz eingeladen.

Vom 16.-18. Mai 2019 konnten die Studenten des Jungen Forums ein vielfältiges wissenschaftliches Programm aus Sitzungen, Vorträgen, Industrie-Workshops und Instruktionskursen besuchen.

Am Freitag, den 17. Mai fand, unter dem Vorsitz von Elisabeth Böhm, Dr. Luzi Dubs und Dr. Christian Gerhardt der Journal Club des Jungen Forums statt. In Zusammenarbeit mit der Kommission Research und Development wurden verschiedene Themen des wissenschaftlichen Arbeitens und der strukturierten Herangehensweise zur Analyse klinischer Studien abgehandelt. Vorgestellt wurde:

  • Schulterchirurgie in den Medien: Warum eine kritische Auseinandersetzung mit aktueller Forschung wichtiger ist als je zuvor (Olaf Lorbach, Lorsch)
  • Journal Club: Was und Warum? (Christian Gerhardt, Karlsruhe)
  • Wie bewerte ich eine Studie? Das SPION-Prinzip (Luzi Dubs, Winterthur)
  • EbM-Kommentar: Radiusköpfchenprothese oder Osteosynthese (Elisabeth Böhm, Berlin)
  • Evidenzbasierte Medizin (EbM) – Hands on (Luzi Dubs, Winterthur)

Des Weiteren konnte auch dieses Jahr eine wissenschaftliche Sitzung zusammen mit dem Forum für Assistenzärzte abgehalten werden. Unter dem Vorsitz von Elisabeth Böhm, Dr. Michael Hackl und Sebastian Lappen wurden zum Thema „Medizin 4.0: Neue Wege in Schulter- und Ellenbogenchirurgie“ Chancen, aber auch Herausforderungen einer zukünftigen Arzttätigkeit und medizinischen Lehre aufgezeigt und rege diskutiert. Themen waren:

  • Was ist Medizin 4.0? (Elisabeth Böhm, Berlin)
  • Lehre 4.0 – Neue Möglichkeiten für junge Mediziner (Robert Hudek, Bad Neustadt)
  • Der Arzt im 21. Jahrhundert: Chancen und Stolpersteine (Marvin Minkus, Berlin)
  • PROMs in der Schulterchirurgie – Was bringt die Zukunft? (Sebastian Lappen, Köln)
  • Digitale Erhebung von PROMs am Beispiel des Ellenbogens (Malik Jessen, Heidelberg)

Zum Abschluss der Sitzung wurden noch die ersten Ergebnisse der aktuellen Multicenterstudie des Jungen Forums zum Thema „Kann Dr. Google helfen? Qualitätsanalyse und Vergleich der online auffindbaren Informationen zum subacromialen Impingement-Syndrom“ von Sebastian Lappen vorgestellt. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Dozenten, die uns beim Journal Club und der Sitzung unterstützt haben.

Auch auf weiteren Sitzungen des Kongresses sowie bei der Posteraustellung waren die Studenten des Jungen Forums mit wissenschaftlichen Arbeiten zahlreich vertreten. Während des gesamten Kongresses konnten die Studierenden am eigenen Stand des Jungen Forums auch dieses Jahr am Arthroskopie-Simulator ihre Fähigkeiten in der Schulterarthroskopie erproben oder ausbauen. Unter professioneller Anleitung wurde viel geübt, wobei am Ende die Möglichkeit bestand, eine Prüfung abzulegen und somit, in Kombination mit dem Besuch des Modulkurses „Arthroskopie“, ein entsprechendes Zertifikat zu erhalten. Dafür bedanken wir uns bei Karl Storz, Virtamed und der Phillipps-Universität Marburg.

Auf der Mitgliederversammlung wurde neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr und dem Ausblick auf bevorstehende Projekte auch der Wechsel der Vorstandsbesetzung des Jungen Forums bekannt gegeben. Sebastian Lappen verabschiedet sich nach zwei sehr erfolgreichen Jahren aus dem Vorsitz des Jungen Forums. Wir bedanken uns ganz herzlich für deinen außergewöhnlichen Einsatz und Enthusiasmus. Seine Position übernimmt nun Elisabeth Böhm aus Berlin, Stellvertretung ist Malik Jessen aus Heidelberg.

Außerdem konnten sich zwei Studenten des Jungen Forums erstmalig über die Verleihung des DVSE-Hospitationsstipendiums freuen. Diese wurden mit einem Reisestipendium von jeweils 1000 Euro bei der zweiwöchigen Hospitation in verschiedenen Ausbildungszentren der DVSE unterstützt. Die Stipendien gingen an Lennart Schröder und Yacine Ameziane. Herzlichen Glückwunsch!

Am Kongressabend konnten sich alle Teilnehmer in festlicher Atmosphäre und bei hervorragendem Essen, Wein und Bier austauschen und den Tag ausklingen lassen.

Wir blicken auf drei sehr spannende und lehrreiche Kongresstage zurück und freuen uns schon jetzt auf den 27. Jahreskongress in Düsseldorf.

 

Christina Lorenz
Würzburg

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